30.06.2018 - Orchideenblüte im Naturschutzgebiet
Auf einer Führung durch das Naturschutzgebiet „Ehemaliges Munitionsdepot Friesheimer Busch“ folgten am Samstag, den 30.06.2018 über 30 interessierte Besucher den fachkundigen Ausführungen eines Vertreters der Bio-Station, dem Biologen Dr. Bernhard Arnold. Er erzählte zunächst Einiges über die Geschichte des Geländes bis hin zur Entwicklung und Erhaltung dieses geschützten Naturraumes. Petrus meinte es gut und so startete die Exkursion bei strahlendem Sonnenschein und wolkenlosem Himmel.
Text: Steffi Krieg, Bilder: Gisela Wachholz
Der Rundgang führte zur Orchideenwiese. Die Besucher erfuhren, dass hier anfangs nur das Gefleckte Knabenkraut mit einigen wenigen Exemplaren heimisch war. Mittlerweile ist aber auch das Übersehene Knabenkraut zu finden. So wurden in diesem Jahr sage und schreibe 3.600 Exemplare von beiden Arten gezählt. Dieser Erfolg kommt jedoch nicht von ungefähr und die Besucher erfuhren, dass auch in einem Naturschutzgebiet die Natur geschützt und gepflegt werden muss.
Die Naturfreunde, ausgerüstet mit Ferngläsern und Fotoapparaten, entdeckten auf dem Rundgang natürlich noch viele weitere Pflanzen und typische Heidegewächse, wie zum Beispiel die Heidenelke, das Bergsandglöckchen, verschiedene Ginsterarten oder Echtes Labkraut. Dr. Bernhard Arnold erklärte den interessierten Gästen dazu, wie sich anhand von bestimmten Pflanzenarten, die Bodenbeschaffenheit einzelner Vegetationseinheiten ableiten lässt.
Zur Artbestimmung einiger Pflanzen durften die Besucher dann sogar ihre Geruchs- und Geschmackssinne einsetzen. So findet sich auf dem Gelände neben Feldthymian, Oregano und Stinkgamander, auch der Blutwurz, der u.a. in vielen Kräuterlikören seine Verwendung findet.
Doch nicht nur die Flora begeisterte auf dem Rundgang, sondern auch die Fauna: Auf dem Rückweg entdeckten einige Naturfreunde in kleinen feuchtgehaltenen Biotopen, im Volksmund auch Pfütze genannt, Kaulquappen von der Kreuzkröte und Larven von Schwebfliegen und Libellen.
Großes Interesse zeigten die Besucher auch für unsere „vierbeinigen“ Naturschutzhelfer: Unsere Schafe und Ziegen, die dafür sorgen, dass die Heideflächen Abschnitt für Abschnitt schonend beweidet werden, um so eine Verbuschung des Geländes verhindern. Aber dennoch bleibt so die Artenvielfalt im Gelände erhalten. Mit einigen lustigen Geschichten über klugen Ziegen und das sprichwörtlich dumme Schaf, rundete Dr. Arnold die Führung durch das Gelände ab.
Am Ende der Führung wurde dann noch eine kleine Erfrischung gereicht und die Besucher waren sich einig: Ein rundum gelungener Spaziergang mit viel Wissenswertem über Flora und Fauna im Naturschutzgebiet, verpackt in einer kurzweiligen Führung. Dafür spendeten sie Dr. Bernd Arnold am Schluss auch reichlich Applaus.