Der NABU Rhein-Erft präsentierte sich beim Herbstfest des Umweltzentrums Friesheimer Busch Erftstadt am 30. September mit eigenen Aktionsflächen und Infoständen. Zahlreiche Besucher waren der Einladung gefolgt und flanierten an diesem sonnig warmen Herbsttag über das herausgeputzte Gelände. Neben vielen interessanten Informationsangeboten zum Thema Natur- und Artenschutz, war zudem bestens für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt.
Gleich am Eingang hatten die Besucher die Möglichkeit, alte Apfelsorten zu verkosten und einen Vorrat für daheim zu erwerben. Als „Verkaufsschlager“ erwiesen dabei die Sorten „Kaiser Wilhelm“ und „Harberts Renette“. Sie punkteten bei den Verkostern mit ihrer feinen Säure und ihrem urtümlichen Apfelgeschmack. Aber auch seltenere Sorten, wie der „Schlesische Lehmapfel“ oder der „Rote Hauptmann“ konnten probiert werden.
Wer die Äpfel lieber gleich in flüssiger Form zu sich nehmen wollte, war am Nachbarstand in guten Händen. Hier wurde aus dem eingesammelten Fallobst ein leckerer Apfelsaft hergestellt. Doch ohne Fleiß kein Preis, denn der köstliche Saft musste mit eigener Muskelkraft gewonnen werden. Dass das jedoch spielend leicht war, bewiesen die zahlreichen Kinder, die mit großem Eifer und viel Spaß die manuelle Obstpresse bedienten. Damit der Obstpresse nicht die „Rohstoffe“ ausgingen, schnibbelten fleißige Helfer des NABU das Fallobst eimerweise.
Die Besucher erfuhren hier ganz nebenbei, dass die geernteten Äpfel von Bäumen stammen, die auf dem Gelände des Umweltzentrums oder auf vom NABU bewirtschafteten Streuobstwiesen wachsen. Diese Wiesen dienen unter anderem der Heugewinnung für die Winterversorgung der Schafe und Ziegen der Landschaftspflegestation (LPS). Diese vierbeinigen Helfer waren auch auf dem Herbstfest vertreten. In einem eigens dafür eingerichteten Gatter konnten die Waliser Schwarzhalsziegen und Heidschnucken beobachtet werden. Interessierte Besucher konnten sich in einem neuen Infoflyer über die ehrenamtliche Arbeit des NABU und der LPS informieren.
Dass Artenschutz auch zuhause betrieben werden kann, erfuhren die Besucher an unserem Nistkastenstand. Hier konnten Insektenhotels, Brutkästen, Fledermauskästen und Futterhäuser erworben werden. Diese wurden ausschließlich aus heimischen Hölzern gefertigt. Interessierte Zuhörer erfuhren, dass es unterschiedliche Brutkästen gibt, die ganz auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Bewohner zugeschnitten sind. Wer sein eigenes handwerkliches Geschick ausprobieren wollte, konnte alternativ ein Set aus einzelnen Bauteilen mit Bauanleitung erwerben.
Gleich nebenan probierten sich die jüngsten Naturschützer aus. Am NAJU Stand stellten sie unter fachkundiger Anleitung Samenbomben her. Die Kinder hatten großen Spaß, aus einem Klumpen Erde, Wasser und vielen verschiedenen Samen einheimischer Pflanzen eine Samenkugel zu formen. Mit Königskerze, Natternkopf und Klappertopf lernten sie spielend die einheimische Flora kennen. Da alle Samen im Umweltzentrum Friesheimer Busch gesammelt wurden, trägt diese Aktion dazu bei, dass bereits an anderen Stellen selten gewordene Pflanzen, sich wieder neu ausbreiten können.
Am Infostand konnten die Besucher mehr über die Öffentlichkeitsarbeit des NABU erfahren. Verschiedene Hefte, Flyer und Bücher, aber auch ein Spielkartenset informierten den interessierten Besucher zu den einzelnen Themengebieten. Viele Nachfragen kamen zum Thema Insektensterben und Wildbienenschutz. Einen kleinen Einblick in das Thema Bauern- und Kräutergarten bot sich den Besuchern anschließend beim Rundgang durch unseren NABUnten Bio-Garten. Hier konnten Erdbeerableger und Blumenstecklinge erworben werden. Wer nicht so lange auf die Ernte warten wollte, konnte am Infostand leckere selbstgemachte Marmeladen und Gelees probieren und kaufen.
Dieses Fest war wieder ein gelungenes Beispiel dafür, dass aktiver Naturschutz Spaß machen und Klein wie Groß begeistern kann. So wurden die Besucher von unseren Mitmachangeboten und Informationen angeregt, sich selbst aktiv für den Erhalt unserer natürlichen Umwelt einzusetzen. Besonderer Dank gilt allen fleißigen Helfern des NABU Rhein-Erft, die im Vorfeld in vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit dafür gesorgt haben, dass dieses Fest wieder zu einem vollen Erfolg werden konnte.
Text: Steffi Krieg