Schleiereule und Turmfalke nisten im Dach der Kirche St. Servatius in Kierberg

Junge Schleiereule Foto: Matthias Petran
Junge Schleiereule Foto: Matthias Petran

Seit vielen Jahren hält die Kirchengemeinde St. Servatius ihre Kirche offen auch für Greifvögel. Deshalb hat sie auch das Prädikat „Greifvogelfreundliches Gotteshaus“ erhalten.  Schon im Jahre 1995 hatte Pastor Liewerscheidt einen Nistkasten für Turmfalken hinter der Gaubentür im Turm der Kirche angebracht, wo seitdem regelmäßig gebrütet wird. Nur in den Jahren 2003 bis 2005 tauchte ein Rostganspaar als Brutplatzkonkurrent auf.

Nachdem die Schleiereulen-Brutplätze in Kloster Benden und auf dem Schwadorfer Hof seit einigen Jahren verwaist sind, wurde ein neuer Standort für einen Nistplatz gesucht. Mit Zustimmung des Kirchenvorstandes wurde hinter der Gaubentür im Dach des Kirchenschiffes von St. Servatius im Jahr 2008 ein Nistkasten eingebaut, der sogleich von Schleiereulen angenommen wurde. Im Mai diesen Jahres fand sich ein Gelege von 8 Eiern und rings herum eine große Anzahl von Gewöllen, die von der Anwesenheit der Eltern zeugen. Bei einem zweiten Inspektionsgang am 10. Juli waren die Jungen geschlüpft und schon recht  groß. Das Foto vom 24.7.2019 zeigt das „Nesthäkchen“  von mindestens fünf Jungvögeln, die alle bereits flugfähig sind.  Auch das Turmfalkenpaar flog die Nisthilfe im Giebel am Kirchenschiff regelmäßig an, um die Brut zu füttern. Mittlerweile sind sie ausgeflogen. Die gleichzeitige Brut von Turmfalke und Schleiereule in einer Kirche ist bisher selten beobachtet worden. Bei der Jagd nach Beute – vorwiegend Mäuse – kommen sie sich nicht ins Gehege, denn der Turmfalke ist ein Taggreifvogel, die Schleiereule dagegen ein Nachtgreifvogel.

 

Die Nisthilfen werden vom jetzt von Wilhelm von Dewitz und der NABU-Ortsgruppe betreut. Die folgenden Fotos zeigen die Kirche St. Servatius und die Lage der beiden Nistplätze – die Turmfalken im Turm und die Schleiereulen im Dach des Kirchenschiffs.