Vom Kürbis, der hoch hinaus wollte ….

Kürbisernte
Kürbisernte

... und dann doch wieder auf die Erde plumpste, genauer: in ein Brombeergestrüpp.

 

Wie jedes Jahr, wurden im NABUnten Garten auf einen Komposthaufen Kürbisse gepflanzt, die dann zur Erntewerkstatt im Oktober geerntet und zu einer leckeren Suppe verarbeitet werden.

Diesen Sommer war der Kürbis plötzlich weg, bis Marianne Gnoth mal genauer hinsah: Die Ranke hatte sich in den Kirschbaum gehangelt, und der Kürbis hing dort wie ein Lampion. Bis er irgendwann einfach zu schwer wurde und am zweiten Tag der Erntewerkstatt aus den Brombeeren geholt wurde. 

Bastelarbeiten
Bastelarbeiten

Die Ernte ist normalerweise am ersten Tag geplant: Morgens Äpfel und Birnen pflücken bzw. sammeln, und am Nachmittag geht es in den Garten, Kartoffeln ausbuddeln, Möhren und Porree ziehen, und zum Naschen noch Kohlrabi, Paprika usw. Doch dann fing es mittags an zu gießen – Planänderung. Das Basteln von Apfelmännchen wurde vorgezogen. Leider fehlten uns einige Materialien, die wir noch sammeln wollten. Aber die Kinder waren kreativ. Aus Kastanien, Eicheln, Birnen, Äpfeln und Zahnstochern entstanden lustige Figuren.

Apfel/Eicheln-Figuren
Apfel/Eicheln-Figuren

Am zweiten Tag holten wir zuerst die Gemüseernte nach, bevor es ans Obstsaftpressen ging. Wie vielseitig Äpfel zu verwenden sind, erlebten die Kinder an den drei Tagen. Roh essen – na klar! Auch die Unterschiede der verschiedenen Sorten herausschmecken, Apfelringe dörren, Apfelpfannkuchen backen, Apfelsaft direkt trinken oder zu Gelee verarbeiten, Apfelmus für die selbst geriebenen Reibekuchen kochen, und immer wieder mit der Pflückstange weitere Äpfel pflücken, auch bei strömendem Regen wie am ersten Tag, obwohl wir eigentlich schon genug hatten. Es machte einfach Spaß. So vergingen die drei Tage wie im Flug!

 

Einige der Teilnehmer waren schon im Sommer bei der Wiesenwerkstatt gewesen. Darüber wurde bereits auf unserer Homepage berichtet. Beide Werkstattformate gibt es schon seit 2012, und obwohl das Grundkonzept weitgehend gleich blieb, liefen sie doch jedes Jahr etwas anders ab. Denn die Natur hat ihre eigenen Regeln. Eine Garantie, bestimmte Dinge zu erleben, gibt es nicht. Welche Pflanzen entdecken wir? Blühen sie schon? Ist es ein gutes Schmetterlingsjahr? Finden wir viele Bienen (auch Wildbienen) und Hummeln? Was krabbelt sonst noch zwischen den Stängeln und Gräsern? Rolf Hedemann, unser Insektenspezialist, findet immer wieder Insekten, zu denen er spannende Geschichten erzählen kann. Für das Handwerkliche ist dann eher Reinhold Wonner zuständig, sei es beim Basteln von Insektenhotels im Sommer oder an der Obstpresse im Herbst. Die anderen Helfer, die für ein gutes Gelingen sorgen, dürfen nicht vergessen werden: Susanne Kirsch, Andrea Helfmeyer sowie die Teilnehmer/innen des Freiwilligen ökologischen Jahres und des Bundesfreiwilligendienstes. Sie geben zusammen mit Gisela Wartenberg alles, damit die Kinder drei erlebnisreiche Ferientage verbringen können.

 

Damit das auch in Zukunft so bleibt, suchen wir weitere Helfer. Leute mit Naturkenntnissen, handwerklichem oder kreativem Geschick, und auch solche, die ganz einfach unterstützen, so auch beim gemeinsamen Kochen. Oder auch solche, die neue Formate anbieten möchten, so wie Otmar Ophoven mit seinen „PlastikPiraten“ in den Osterferien. Auch 2025 gibt es wieder alle Werkstätten. 

 


von Gisela Wartenberg (2025)