Nachruf für Hans-Jürgen Fittschen

Am 25. September 2014 verstarb nach langer, schwerer Krankheit Hans-Jürgen Fittschen. Seit 1981 aktives Mitglied im NABU, übernahm er 1990 von Heinrich Dreikhausen die Leitung der Ortsgruppe Bedburg. In seinem letzten Lebensjahr bereitete er seine Nachfolge vor. Reiner Hamacher führt seine Arbeit weiter.

In den knapp 25 Jahren seiner Tätigkeit als OG-Sprecher hat er im Nordkreis viele Projekte angestoßen bzw. umgesetzt und war bei Fehlentscheidungen immer als konstruktiver Mahner zur Stelle.

Die Biotoppflege an der Mühlenerft einschließlich Kopfweidenschnitt gehörte zu den alljährlichen Aktionen der Ortsgruppe. An der Ruppertsburg übernahm die Gruppe eine alte Obstwiese und organisierte die Beweidung mit Schafen. Sein letztes Projekt liegt direkt daneben: Ein so genannter „Nachbarschaftsgarten“, in dem der NABU u.a. auch mit Schulkindern einen Garten angelegt hat und pflegt.

Dass die Erft zwischen Bergheim und Bedburg heute Naturschutzgebiet ist, ist ebenso auf seine Initiative zurückzuführen wie der Erhalt und die Schutzausweisung der Bedburger Klärteiche, heute ein bedeutendes Durchzugsgebiet für Limikolen und Lebensraum für Wasservögel. Große Sorgen machte ihm der Peringser See, vor allem die illegale Nutzung als Badegewässer.

Ganz gleich, ob es um den Schutz der Wasservögel, der Singvögel oder auch der Greifvögel ging, H.-J. Fittschen setzte sich ein. Der Eulenturm in Bedburg-Kirdorf, inzwischen Eigentum des NABU, ist so ein Beispiel.

Als Sachkundiger Einwohner (SE) im Umweltausschuss der Stadt Bedburg war er die Stimme des Umwelt- und Naturschutzes. Er war auch über die Stadtgrenze hinaus aktiv, beriet die Ortsgruppe Elsdorf und organisierte den alljährlichen Maibaumverkauf an der Wiedenfelder Höhe in Bergheim. Auf diese Weise wird der Verbuschung der NABU-Fläche Einhalt geboten. In den letzten Jahren hat er sich mit dem Thema „Erneuerbare Energien“ beschäftigt, durchaus auch kritisch.

Hans-Jürgen Fittschen war Träger der Silbernen Ehrennadel des NABU.

Wir werden seine ruhige, aber konsequente Stimme vermissen und ihn in dankbarer Erinnerung behalten.

Gisela Wartenberg

Im Namen des Vorstandes