Am 4. September 2015 verstarb unser langjähriges Mitglied Roland Löschner.
Roland Löschner, der in Erftstadt-Bliesheim lebte, war seit 1990 Mitglied im NABU Rhein-Erft. Ausstellungen und Infostände der Ortsgruppe zum Thema „Kopfweiden in Erftstadt“ brachten ihn dazu, uns seinen Fundus an Naturaufnahmen zur Verwendung anzubieten. Regelmäßig nahm er an Treffen und Exkursionen teil, bis seine Gesundheit es nicht mehr erlaubte.
Der Keim für seine Liebe zur Natur wurde weit früher gelegt. In Breslau (heute Polen), wo er 1936 geboren wurde, befreundete er sich im Alter von ca. vier Jahren mit einem Jungen, dessen Vater Biologe war. Ob Kröten, Eidechsen oder auch Fliegen, jedes Tier und auch jede Pflanze hatte für ihn eine eigene Faszination. Diese Zeit bis zur Flucht war eine Zeit immer neuer Entdeckungen, die er, nun schon acht Jahre alt, in Bayern, der ersten Station nach der Vertreibung, und dann in Oberfranken fortsetzte. Die Erforschung einer alten Silbermine im Wald weckte sein Interesse für Mineralien. Daraus wurde eine umfangreiche Mineraliensammlung.
Roland Löschner machte eine Ausbildung zum Tontechniker und arbeitete bis zu seiner Pensionierung beim WDR-Hörfunk. 1972 zog er nach Bliesheim. Der ständige Schicht- und Wechseldienst setzte seiner Gesundheit zu, so dass er mit 58 Jahren in den Ruhestand ging. Nun widmete er sich wieder seinen Hobbys, der Natur, der Photographie und der Aquarellmalerei. Er machte viele Auslandsreisen, u.a. nach Kenia, Sri Lanka und die Malediven, erlernte sogar noch tauchen, um die Großartigkeit der Unterwasserwelt zu erleben. Davon zeugt ein großer Nachlass von Naturdias.
Die Natur vor der Haustür, tägliche lange Spaziergänge im Villewald und die heimische Vogelwelt waren sein Lebensinhalt, bis seine angeschlagene Gesundheit ihn immer stärker ans Haus fesselte. Was blieb, waren die unzähligen Vögel vor seinem Wohnzimmerfenster und seine Haustiere.
Für all dies hat er ein Vermächtnis hinterlassen. Gemeinsam mit seiner älteren Schwester Irmgard Löschner, die ihn in den letzten Jahren intensiv betreute, beschlossen beide, ihr Vermögen nach dem Tod dem Tier- und Naturschutz zu hinterlassen, da sie keine direkten Erben haben.
Wann immer ich ihn in den letzten Jahren besuchte, ließ er sich von der Arbeit unseres Kreisverbandes berichten. Die Entwicklung des Umweltzentrums Friesheimer Busch, der LPS und anderer Projekte des NABU erfreuten ihn. Jedes Jahr bedachte er uns mit einer Spende, gemeinsam mit seiner Schwester. Auch die Projekte des NABU-Bundesverbandes wurden unterstützt. In seinem Testament hat er den Stiftungsfond „NABU Naturerbe Rhein-Erft“ bedacht.
Wir nehmen Abschied von Roland Löschner undwerden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Gisela Wartenberg
im Namen des Vorstandes